Die Kompilation versammelt 18 Künstler*innen aus dem Ois Giasing Kosmos, ein Potpourri der Münchner (Underground-)Musikszene mit vielen ihrer Facetten und einigen spannenden Verknüpfungen in den Rest Deutschlands. Ganz wie der Stadtteil selbst ist die Auswahl: Eine bunte Mischung, angenehm unberechenbar und überraschend, hier sind viele Künstler*innen zu entdecken, die sich nicht gern im Glanz der hochgestylten, uniformen Hofgärten oder Hofbräuhäuser zeigen und stattdessen ihre liebenswerten Eigenheiten offen leben – echte Charaktere eben, die gerade deswegen gut nach Giesing passen. Unter dem Dach der Freezing in Giesing Hütte finden sich folkloristische Klänge von Bayern und Griechenland bis Kurdistan, dadaistische und wundervoll-verquerte (aber niemals querdenkende!) Popmusik, elektronische aber auch organische Klangexperimente und ästhetisches Geschrei – wirklich. Gestandene Größen der Münchner Szene wie Musiker*innen der Bands Embryo, Hochzeitskapelle oder Das Lunsentrio treffen auf eine neue Generation Münchner Musiker*innen wie Fallwander, Quirinello, Oakhands oder Markus. Und mit dabei: Gern gesehene Gäste wie John Moods, Adir Jan & Emrah Gökmen aus Berlin oder Rocket Freudental und (Teile von) Das Hobos aus dem Raum Stuttgart.
Die Songs sind alle unveröffentlicht, viele noch im Demo-Stadium, einige Live aufgenommen, einige auch noch Work in Progress. Aber vor allem sind sie: Echt, lebendig und eine große Freude. Um saubere Fassaden geht es weder in Giesing noch bei Freezing in Giesing oder am Giesinger Grünspitz. Ein bisschen eigenwillig, widerständig, unverblümt direkt und sicher auch etwas renitent, aber gerade deshalb so charmant und wichtig.
Organisiert wurde die Aktion von Wir in Giesing, real München und den beiden Giesinger Labels Echokammer und Trikont. Die Musikauswahl verantwortet auch dieses Jahr wieder Münchens Subkultur-Tausendsassa Marcus Graßl, der über seine Erfahrung als Musiker in Bands wie Aloa Input, als Booker von Clubs wie dem Heppel und Ettlich, Rote Sonne und natürlich auch dem Ois Giasing sowie als Trikont-Mitarbeiter reichlich Erfahrung mit wunderbar-sonderbarer Popmusik besitzt. Gemastert wurde in in der Giesinger Echokammer von Albert Pöschl höchstpersönlich. Und zu kaufen gibt es den limitierten Tonträger, wie schon im letzten Jahr, in der winterlichen Verkaufshütte auf dem Tegernseer Platz in Giesing vom 1. bis zum 24. Dezember, sowie dem Trikont-Online Shop.
Der zweite Pandemiewinter bleibt schwierig und Giesing bleibt weird.