Intelligent, aber nicht verkopft. Ungebügelt und doch eingängig.. Während der Klangspielereien blicken alte Götter aus dem bayerischen Musikyolymp auf die Zitronen Püppies. Ebryo, Amon Düül. Sparifankerl…Reggae, Hip Hop, Kraut und Deutschrock. Mit bewundernswerter Leichtigkeit wechseln die Zitronen Püppies die Stilrichtungen..Ziel erreicht: Besser als bei „The Rise And Fall Of The Zitronen Püppies“ kann eine Neuerfindung nicht ausfallen! BR2
„Kunst kommt nicht von Können sondern von Kontern“, hat einmal Herbert Achternbusch gesagt. Das scheinen die Zitronen Püppies verinnerlicht zu haben und legen auf ihrem neuen Album Songs an den Tag, die mitreißend aber nie flach sind. Ab und zu und völlig überraschend kann es dann bei den Zitronen Püppies auf eine sehr verschrobene Art fast schon valentinesk werden.
Durch ihre erstaunliche Kombination aus orientalischen Instrumenten, experimentellen Samples und bayerischen Texten, entsteht Popmusik für die erst eine Schublade gefunden werden müsste, falls man eine bräuchte. Da hört man durchaus auch mal die Anfänge als Drei-Mann-Punkband, zwischendurch kommts einem auch mal so vor, als wären diese Drei grad auf einem Trip durch Nepal. Wenn sie dann allerdings über die „schwoaz braun gscheckerte Katz“ singen, weiß man wieder wo die Jungs herkommen. Gut gerührt und geschüttelt schafft die Band den Spagat zwischen Selbstironie und musikalischer Ernsthaftigkeit und da befinden wir uns dann im Püppies Kosmos „from outer Space“.
Die Songs von Florian Seemann (Bass & Gesang), Alexander Lange (Schlagzeug), Fabian Weinzierl (Elektronische Sounds) und Johannes Maria Haslinger (Gitarre & Gesang) sind eigenartig-eigenwillig, bleiben gern im Ohr hängen und man kann auch ziemlich gut dazu tanzen. Jawoll.
Lasst Euch ein auf eine orientalische Reise durch den bayerischen Wald, entlang des tschechischen Grenzkamms und hinaus in die Weiten des Alls. Jawoll.
Liebe, Mut und Größenwahn: Mit der Anspielung auf Bowies Ziggy und den Arthur der Kinks ist das für eine kleine Band aus dem Bayerischen Wald natürlich größenwahnsinnig – einerseits. Andererseits ist da nach dem Hören der sieben Nummern ein Glücksgefühl, dass sich endlich einmal wieder eine Band traut, alles anders und einfach so zu machen, wie man Lust drauf hat. Es ist ein Album, das sich gerade nicht um konsistenten Sound bemüht, sondern von Brüchen, Sprüngen, Assoziationen lebt. Von der Lust auf die Unsicherheit und den tausenden Details… Süddeutsche Zeitung