MIT: Karl Hector & The Malcouns / The Daktaris / The Sorcerers / Debre Damo Dining Orchestra / Jungle By Night / Onom Agemo & The Disco Jumpers / Tezeta Band / Akalé Wubé feat. Manu Dibango / Transgressors / Les Frères Smith / Whitefield Brothers / Cosmic Analog Ensemble / Anbessa Orchestra
Im Gegensatz zum ersten, vielbesprochenen und vielgeliebten Album „Beyond Addis – Contemporary Jazz & Funk inspired by Etiopian Sounds from the 70’s“ das auf den Ethio-Jazzsound von Mulatu Astatke aufbaut, vereint „Beyond Addis – Vol. 2“ moderne Interpretationen des Sounds der Hotelbands aus derm Addis Abeba der 1970er.
In so gut wie jeder Hotelbar spielten damals Bands, sie waren fest angestellt und oft war der Name des Hotels gleichzeitig auch der Name der Band: „Ibex-Band“ oder „Shebelles-Band“ z.B. Angeführt wurden diese Combos oft von bekannten Sängern, die von Hotel zu Hotel tingelten und gemeinsam war beiden, dass sie die Leute zum Tanz animierten. Dazu brauchte es natürlich weniger den Jazz, als vielmehr die aktuellen Sounds dieser Zeit:
Soul-, Funk- und Rock-Rhythmen.
Anfang der siebziger Jahre, bis zum Militärputsch 1974, der mit einer Ausgangssperre der Live-Unterhaltung ein jähes Ende setzte, besaß Addis Abeba eine vitale Musikszene. Wie vielerorts in Afrika waren die psychedelischen Rocksongs aus England und den USA auch in den Clubs der äthiopischen Hauptstadt angekommen und wurden von jungen einheimischen Musikern aufgegriffen.
„Das besondere aller fünf äthiopischen Skalen ist der orientalische Klang. In der Musik des „Swinging Addis“ der 70er Jahre rieben sich diese Gegensätze aneinander: Auf der einen Seite westliche Instrumente (Schlagzeug, Bass, Gitarre, Bläser) und die stilistischen Einflüsse des Jazz, Soul, R&B und Rock’nRoll. Auf der anderen Seite traditionelle Gesangs- und Kompositionstechniken, wie sie die äthiopische Volksmusik überlieferte.“ JJ Withefield.
„..Kein braver Weltmusik-Kitsch also, sondern eine ernsthaft zupackende Wiederaufnahme, unsentimentale Retromusik – wann gibt es so etwas schon mal?“ Süddeutsche Zeitung