Lateinamerika ist in Bewegung. Schon in den 80er Jahren zog ein frischer Wind durch diesen Kontinent: Land um Land befreite sich aus dem Würgegriff der Militärjuntas. Doch die Freude über die politischen Freiheiten währte nur kurz. Schulden- und Finanzkrisen erfassten die Länder und warfen sie mit grosser Wucht durcheinander 1994 Mexico, dann Ecuador, Brasilien, Uruguay und schließlich Argentinien. Kapitalanleger verließen die Länder mit den letzten Reserven, zurück blieben marode Betriebe, ausgeplünderte Staatskassen und Schulenberge. Millionen Menschen wurden arbeitslos und jeder Perspektive beraubt. Gleichzeitig nahm die alte, ungerechte Landverteilung den Menschen jede Möglichkeit, auf einem Stück Land wenigstens das Überlebensnotwendigste zu produzieren.
Dagegen regt sich Widerstand: Quer durch den Kontinent schließen sich Menschen zu Bewegungen zusammen, die sich dem Diktat der IWF und Weltbank entgegenstellen. Sie streiten, kämpfen und singen für eine Politik, die für die Belange der Menschen eintritt. Sie starten Alternativen von unten und nehmen ihr Schicksal selbst in die Hand.
Herausgeber: Marianne Koch / Articulation (Kultur in sozialen Bewegungen e.V.)