„Wenn eine Nation darüber definiert wird, was sie produziert, dann sind die Vereinigten Staaten eine Gefängnisnation geworden“ Alan Elsner.
Kein Land der Welt sperrt mehr seiner Einwohner hinter Gitter, als die Vereinigten Staaten von Amerika. Von den über 2 Millionen Gefangenen sind wiederum beinahe die Hälfte Afroamerikaner – was ungefähr dem vierfachen ihres prozentualen Bevölkerungsanteils entspricht. Jeder achte afroamerikanische Mann zwischen 20 und 35 sitzt in einer Gefängniszelle: Ein Umstand, der gravierende Auswirkungen auf die afroamerikanische Gesellschaft und Kultur hat. Und nicht zuletzt auf die Themen ihrer Musik. Wenn Angela Davis eine geschichtliche Linie von der Sklaverei zum amerikanischen Justiz- und Gefängnissystem der Gegenwart zieht, dann spiegelt sich die Erfahrung der Entmündigung und Diskriminierung einerseits und des trotzigen Widerstands und Überlebenswillen andererseits schon immer in der schwarzen Populärmusik. Von den Worksongs der Chain Gangs über die Lamentos einsitzender Bluesmänner wie Robert Pete Williams über den Knast-Soul der Escorts bis zu den wütenden HipHop-Anklagen von Tupac Shakur („16 on Death Row“), Brand Nubian („Criminal Minded“), oder K-Solo („Premonition Of A Black Prisoner“).