Wenn im afroamerikanischen Gospel die Verheißung jenseitiger Harmonie im Vordergrund steht, dann wendet sein Kind, der Soul, diese Botschaft ins Weltliche, beschwört die Überwindung von Armut, Rassismus und Diskriminierung jeder Art. Curtis Mayfield und die Impressions, Aretha Franklin und Marvin Gaye gehören zu den Pionieren des sozialkritischen schwarzen Pop. Ihre zeitgenössischen Nachfolger sind vielleicht weniger bekannt, doch nicht weniger engagiert: In den Songs von Anthony Hamilton, Donnie, Jill Scott und Anthony David, erinnert sich die schwarze Musik ihrer ureigensten Mission, tritt zu den Rhythmen des urbanen Rhythm’n Blues eine Sensibilität, die soziale Missstände anspricht und an die gemeinschaftsstiftende Kraft des Soul appelliert. Message Soul!
„Soul: Das war einst Musik, die den amerikanischen Massengeschmack traf und dennoch sozialkritische Töne anschlagen konnte. Gut 30 Jahre ist das her. Heute regiert die Musikindustrie mit harter Hand – und die Furcht vor jeglichem Anecken. Doch junge Musiker mit Botschaft gibt es in den USA tatsächlich noch immer. Zwar klingt ihr Ruf nicht wie der von Curtis Mayfield, Aretha Franklin oder ähnlicher Donnerhall durchs Land. Aber diese Musik klingt überraschend frisch und gut. „Message Soul“ lautet der Titel eines Samplers, den das Münchner Label Trikont einmal mehr in verdienstvoller Arbeit zusammengestellt hat, und der eine Szene vorstellt, von der man hierzulande bis dato keine Ahnung.“ Fuldaer Zeitung