»This dead end shanty. Built on this burnt ash of tragedy. Where young hormones build for their tomorrow. Without considering a second beyond their today. Everybody swears in this town. And everybody sings the blues.«
Chuck Perkins „Everybody Swears“
Chuck Perkins Sprechgesänge transportieren den Funk von Jazz Funerals, kreolischer Küche, Mardi Gras Indian Chants, anarchischen Second Line Tänzen und Voodoo-Zeremonien. Sie fließen über mit einer Leidenschaft, die sich selbst von Gewalt, Armut, Drogenmorden und korrupter Polizei nicht unterkriegen lässt. New Orleans ist ein Ort an dem eine uralte afrikanisch-kreolische Geschichte des Widerstands weitergeschrieben wird – in den lebensbejahenden Rhythmen der jungen Brassbands wie den todesverachtenden Versen seiner Bounce Rapper.

»Chuck Perkins ist so etwas wie ein moderner und geliebter Poet Laureate von New Orleans. Seine Poetry ist ein Wunder aus Sprache und Rhythmus kombiniert mit einem bösen Innenblick und manchmal in atemberaubender Schnelligkeit. Bring Chuck`s Worte mit der Musik zusammen und du hast einen weiteren Abend aus Identitäts-Erneuerung und Wiederherstellung der Lebenszuversicht mit einem einfachen bacchanalisch-wilden Vergnügen der Superklasse.«
Creative Affairs for Seven Art Pictures / New Orleans
Genregrenzen haben in New Orleans noch nie etwas bedeutet. Was zählt, ist vielmehr der Geist der gemeinsamen Improvisation, die kollektive Energie, die Chuck Perkins Sprechgesänge weit über die Folklore des Mississippi-Hafens hinausträgt. Entsprechend unkonventionell liest sich die Besetzung seines zwischen 2008 und 2011 aufgenommenen Albums „Love Song To New Orleans“: Dabei sind unter anderem die Trompeter Tom Sawyer sowie Kenneth Terry von der Treme Brass Band, Red Morgan, der Saxophonist von Eddie Bo, Wyntons jüngerer Bruder Jason Marsalis am Schlagzeug, Professor Longhairs einstiger Congaspieler Uganda Roberts, Gitarrist Detroit Brooks, Dave Torkanowsky am Piano, Luther Gray an der Jimbe, sowie der Bounce Rapper Mike Measy und die Mardi Gras Indians „Wildman“ Ivory Holmes, „Big Chief“ Kentrell Watson und „Flag Boy“ Kenneth Bruce.
„Chuck Perkins Werk“, hat es seine Künstler-Kollegin Susan Hoffman einmal auf den Punkt gebracht, „bewegt sich in einem zeitlichen Kontinuum auf einer so tiefen Ebene der lokalen Psyche, dass der Hörer fühlt, dass die Geschichte von New Orleans nur ein einziger langer, von Kampf, Musik, Schönheit, Not und Zusammenhalt geprägter Tag gewesen ist“.
Jonathan Fischer
