1977 erschien im Trikont-Verlag Ein Kleines Handbuch für Atomkraftwerksgegner. Ein Leitfaden für den Widerstand, und auf Unsere Stimme Neue Lieder und Gedichte aus Dreyecksland, die zweite LP zu den Auseinandersetzungen am Oberrhein, herausgegeben von den badisch-elsässischen Bürgerinitiativen. Darauf waren noch mehr selbstgemachte Songs zwischen Folk und Volksmusik. Nicht ganz so didaktisch präsentiert wie Mossmanns Flugblattlieder, sondern frisch in die Demos reingesungen. Die Hymne stammt von Buki (Roland Burkhart): »Mer sin eifach wiedo do, mir wohne schleäßlig do. Mir hän‘s in d‘r händ«. Die Trikont-Story
Vor fast 40 Jahren begann der Bürgerwiderstand gegen die Atomindustrie im „Dreieckland“ am Oberrhein: in Baden, dem Elsaß und der Nordschweiz. Im Kaiserstuhl und in Freiburg ging es gegen das geplante Atomkraftwerk Whyl , “damals 1975, als im Whyler Auenwald die Geschichte der Anti-Atomkraft-Bewegung in Deutschland begann. Es war ein Aufstand der Bauern, Winzer und der Studenten.. Eine wilde Mischung, eine breite Basis, lange bevor die Atomdebatte das Land teilte. Sie besetzten Bauplätze, schmissen Steine, bekamen Drohbriefe, stellten sich vor Baumaschinen. `Nai hämmer gsait` Das war ihr Spruch damals. Sie waren konservativ, ländlich, stur. Und erfolgreich. Es war eine Zeit in der Kinder Disneys Dokumentarfilm `Mein Freund, das Atom` sahen, von der US-Regierung bezahlt, um das Image der Atomenergie zu verbessern… Sie haben damals drei Atomkraftwerke in drei Ländern verhindert.“ (Süddeutsche Ztg. 25.3.2011)
Von dort verbreitete sich die Kunde und die Bürgerinitiativen wie ein Lauffeuer, besonders
Brokdorf wurde zum gemeinsamen Symbol. Ohne diese Bürgerbewegungen gäbe es keine Grüne Partei. Ohne die aktiven Bürger – hart bekämpft von Staat und Industrie, in den Medien belächelt – gäbe es heute keine Mehrheit gegen diese Todesenergie. Atomenergie wurde aber nicht nur als kalter Krieg gegen die Bevölkerung gesehen, der dann auch zum heißen Krieg werden konnte, mit massenhaften Tötungen, die als Kollateralschäden verkauft wurden. Sie ist auch die Energie für einen wahnsinnigen industriellen Wachstumskurs und für einen darauf basierenden zerstörerischen Begriff von Fortschritt.
- 1. Ernst Schillinger Liest den Brief der Bürgerinitiative Weiweil an Ministerpräsident Stoltenberg 08:16
- 1. Ernst Born Ballade von Kaiserangst 05:44
- 2. Ernst Born dasselbe, Schluss der neuen Fassung 05:01
- 2. Ernst Brumbt Dreyeckland 08:48
- 3. Dreyeckland Walter Mossmann 04:09
- 3. Franz Keck Für Raymond 05:49
- 4. André Weckmann Aliénation (gel. von F. Brumbt) 02:52
- 4. Roland Engel und Gruppe Grabschrift für e Land 02:38
- 5. Karl Meyer Ballade von Breisach, Marckolsheim und Wyhl 01:09
- 5. Blaskapelle "Rote Note" Fessenheim Tango 05:16
- 6. O Atomstein 07:08
- 6. Karl Meyer Wyhlerwald - Freundschaftslied 03:06
- 7. Meinrad Schwörer Aus einer Rede am ersten Tag der Marckolsheimer Besetzung (20.9.74) 03:31
- 8. "Remidemis" Endingen Wyhl, Wyhl nur du allein (gesungen von Buki) 04:48
- 9. Die singenden Winzerinnen In Wyhl, da gibts kein KKW (Text: R. Sexauer) 03:38
- 10. Roland Kröll* und Gruppe Ballade von den Offen - Burger Yerträsen 02:04
- 11. Buki Dä Bleede Ofä 02:47
- 12. Heiner Nübling Licht im Dunkel 02:17
- 13. Buki Herr Philischterpräsident 02:49
- 14. Ernst Schillinger Der Mann vom Nachbardorf 01:42
- 15. Buki Mer sin eifach wieder do 01:12
- 16. René Egles Speak White (Text: André Weckmann) 05:58
- 17. André Weckmann Rhingold (gesprochen von Franz Brumbt) 01:14
- 18. MGW "Rheintreue" Weisweil Freiheit, die ich meine (Text: Wilhelm Kraft) 02:44
- 19. Ernst Schillinger Gedicht auf den Ihringer jubiläumstag der FDP 01:35
- 20. Walter Mossmann Ballade von Soveso 03:05