„Der Schah von Persien in Berlin. Studenten demonstrieren gegen den Diktator. Eine den Schah begleitende persische Schutztruppe in Zivil und deutsche Polizei schlagen brutal zurück. Der Student Benno Ohnesorg wird von einem deutschen Polizisten erschossen. Viele meist unpolitische Studenten sind empört – “das hätte auch mich treffen können“.
Tausende bildeten z.Bsp. in München einen Schweigemarsch, das war auch meine erste Demonstration. Zusammen mit der Erinnerung an die Schwabinger Krawalle 1961, gegen Polizeiexzesse und für einen freundlichen Musikgenuss in den Strassen, waren die Erfahrungen des 2. Juni Humus für die folgende Radikalisierung junger Bürger.
Im gleichen Jahr 67 gründen Studenten den Trikont-Verlag (Trikont = Dritte Welt) und beginnen z.Bsp. mit Büchern zum Vietnam-Krieg, Frauenemanzipation, Black Power in den USA, Arbeitsemigranten in Europa, dem Bolivianischen Tagebuch von Che Guevara.
Der Mythos des 2. Juni gab dann einer berliner Untergrundbewegung den Namen. Einer von ihnen war Bommi Baumann, von dem 1975 das Buch „Wie Alles Anfing“ bei Trikont erschien. Das wurde erst verboten und dann in einer grossen Solidaritätskampagne von Böll bis Enzensberger illegal neu herausgebracht.“
Guralsky erzählt keinen Scheiss 1