Sandra Zistl – Focus Online
Mit dem „Lovesong For Nola“ stellt Chuck Perkins den groovenden Süden der USA vor. Das Album ist zugleich zärtliches Portrait und wütende Anklage. Und vor allem: besessen vom Beat.Der Mann ist ein Selfmade-Man, inkorporiert den amerikanischen Traum. Er wuchs in New Orleans in einfachen Verhältnissen auf, ging nach der Highschool zu den Marines. Während eines mehrmonatigen Einsatzes auf See bekam Chuck Perkins das Buch „From Slavery to Freedom“ von John Hope Franklin in die Finger und nahm Englisch-Unterricht bei einem ehemaligen Professor der San Diego State University. Der Professor küsste ihn wach: Nach seiner Entlassung begann Perkins ein Wirtschaftsstudium. So kehrte er erst nach Umwegen durch andere Teile Amerikas in seine Heimatstadt zurück und sah diese mit neuen Augen. Er wusste sofort: Ihre Geschichten müssen erzählt werden… WEITERLESEN
Glitterhouse – März 2012
Wer auch nur einen Funken Leidenschaft für den Sound der Stadt New Orleans verspürt, ist hier richtig. Chuck Perkins ist ein Poet und Spoken Word-Artist, der mit seiner Performance gleich etliche Dekaden New Orleans-Kultur vereinigt. Von Louis Armstrong und Fats Domino über Dr. John bis zu den Meters und Neville Brothers, von Jazz bis Funk, mit Cajun-, Mardi Gras und kreolischen Voodoo-Ingredienzien – und dank der sonoren Stimme und den sozialkritischen Messages auch eine gute Dosis Chuck D. von Public Enemy. Wer es konkreter will: Chuck Perkins klingt wie eine sehr coole und zeitgemäße Mischung aus Gil Scott-Heron und Last Poets, aber eben Southern Style. Er umgibt sich mit einer edlen Riege einheimischer Musiker wie Trompeter Tom Sawyer von der Treme Brass Band, Red Morgan, Saxophonist von Eddie Bo, Wyntons jüngerer Bruder Jason Marsalis am Schlagzeug, Professor Longhairs Congaspieler Uganda Roberts, dazu auch zwei der legendären Mardi Gras Indians. Second Line-Funk trifft hier auf Jazz-Traditionalismen und über all dem feuert Perkins seine Poetry mit der Wucht eines Preisboxers ab, wie die Lokalpresse ganz treffend beschrieb. Auf Trikont und mit ausführlichem Booklet.
Joe Whirlypop