Das Café Unterzucker, Ihr Institut für ungesüßte Kinderkultur und unversäuerten Erwachsenenschmarrn, hat eine zweite Lieder-CD produziert. Nach der durchweg bejubelten ersten CD „Leiser!“ schwelgt die kindische Kapelle diesmal in Urlaubs-Phantasien. Die Institutsleiter Tobias Weber, Komponist und vielsaitiger Virtuose und Richard Oehmann, Autor und Halbintendant von Doctor Döblingers geschmackvollem Kasperltheater, mischen diesmal Bluegrass, Ska, Jazz, Rock’n’Roll, Italo-Schlager, Seemannslied und Tarantella. Dabei galt abermals die Aufgabenstellung, Liedgut für die humorbegabte Familien herzustellen.
Es geht um den Sommer, das Reisen, das Faulsein oder auch die Freiheit überhaupts.
„Autogrill – Wann samma denn do?“ das Schmelzen des heißgeliebten Stieleises „Eis am Stecken“ oder gesundheitliche Probleme nach dem Tag am See „Sonnenbrand“.
Im Titellied „Bitte, Mammi, hol mich ab“ wird aus der Sicht eines armen, reichen Schnöselknaben die prekäre Lebensform im Kinderzeltlager beklagt. Die Jazzsängerin Anna Hermann singt über ein tiefenentspanntes „Sommerschwein“, die Komödiantin Maria Hafner über eine Strandbegegnung mit einem schönen Vollidioten „Der Krapfen“, und bei „Endlich! Die Ferien sind vorbei!“ versuchen Weber und Oehmann den Brückenschlag zwischen Gypsy Kings und Rio Reiser. Überdies gibt Maria Hafner zusammen mit dem Eisdealer Jimi Tero (bekannt aus „Kasperl und das Kugeleis“ von Doctor Döblingers Kasperltheater) eine bairisch-italienische Neufassung des 8Oer-Jahre-Schlagers „Felicita“: „Gibst ma du Baci, mach i an Datschi vor Gluckseligkeit“.
Zum Schluss gibt’s eine kleine Hommage an den 2013 verstorbenen Münchner Zeichner und Erfinder der „Monster des Alltags“ Christian Moser. Bei seinem Song „Auf der Reise“ haben nicht nur seine Patenkinder mitgewirkt, sondern – im Schlusschor versteckt – zwei Dutzend Freunde Mosers, darunter viele Münchner Zeichner, Schriftsteller, Schauspieler und Kabarettisten.
Ein Teil dieses opulenten Werkes ist auch diesmal wieder in bairischer Mundart gesungen und gesprochen, es ist trotzdem für das aufmerksame auswärtige Ohr zu verstehen und auch international zum Mitsingen bestens geeignet.
Zur Stammbesetzung gehören: Greulix Schrank (Schlagzeug), Micha Acher (Tuba, Trompete) und Anton Gruber (Blues Harp, Gesang).
Überdies wirken mit: Maria Hafner, Evi Kelgmaier, Anna Hermann, Ulrich Bassenge und Matthias Götz.