Machen wir uns nichts vor: Das Leben funktioniert im Wesentlichen doch nach gewissen Mechanismen. Den einen mag man. Den anderen nicht. Der Rest ist eine Sache von Anstand und gutem Benehmen. Nicht ganz in dieses Raster passen Leute, die man, warum auch immer, einfach mögen muss. Dazu gehören in München zum Beispiel die Macher des Plattenlabels Trikont.
Wenn sie wieder mal verschollen geglaubte Aufnahmen zu Unrecht vergessener bayerischer Volkssänger (Bally Prell! Kraudn Sepp!) aus irgendwelchen obskuren Archiven kramen; wenn sie uns verklickern, dass das mit dem ultrakonservativen Ruf der US-Countrymusic so einfach auch wieder nicht ist – und zum Beweis einen Sampler mit den Songs schwarzer Countrysänger veröffentlichen, kommt man aus dem Staunen nicht heraus.
Auch die Hartnäckigkeit, mit der sie bei Trikont jungen Talenten die Stange halten, auch wenn – oder gerade weil – diese es vielleicht nie ins Formatradio schaffen, ist bewundernswert. Und so ist nur gerecht, wenn ab und zu was zurückkommt. Wenn etwa die Stadt München der Trikont-Band Kofelgschroa mit dem Förderpreis für Musik 2013 auf die Sprünge hilft. „Kofelgschroa aus Oberammergau sind vier junge Musiker, die es auf wunderschöne Weise schaffen, Volksmusik, bayerische Mundart und Popkultur zu verbinden“, heißt es in der Begründung. Kommentar von Trikont: „Dieser Art Stadtpolitik werden wir ausnahmsweise in keinem Punkt widersprechen.“ Welt