Geht man in Obergiesing, Kistler-, Ecke Tegernseerlandstraße durch den Hof und dann die Treppe hoch zum Trikont-Büro dann schaut es dort einen jeden an: das lebensgroße, ernste Gesicht eines Indianers, in Holz geschnitzt, Geschenk eines bereits verstorbenen indianischen Musikers, dessen Songs wir einmal veröffentlichen durften. Niemand kam an diesem Kopf vorbei ohne ihn anzuschauen und von ihm angeschaut zu werden. Wir haben ihn jeden Morgen vor der Arbeit freundschaftlich begrüßt, ihm über die Nase zu streichen sollte Glück bringen.
Der unbekannte Indianer bedeutete uns was. Über vierzig Jahre waren wir verbunden mit indianischen Musikern und dem American Indian Movement, ihrem Kampf und ihren Ideen. Bis jetzt.
Und nun ist er weg, unser guter indianischer Geist – er wurde gestohlen. Das war einfach, obwohl er groß und schwer war, man musste ihn nur von der Wand wegheben und wir sind ein ziemlich offenes Haus. Sein materieller Wert ist gering. Für uns war er wichtig – und wir gehen davon aus, dass der Dieb das weiß.
Wir sagen der Ratte mit den westlichen Werten des Betrugs und Bestehlens von Nachbarn: solange du unseren Freund nicht zurückbringst ist dein Glück zu Ende, solange wird es dir sehr schlecht gehen, solange werden sich Menschen und Dinge gegen Dich wenden.
Achim Bergmann