Die magischen Jahre des westdeutschen Musik-Underground
Herausgeber: Haus der Geschichte Baden-Württemberg; Schott Music, Mainz 2013, Broschur, Fadenheftung, 388 Seiten, über 100 rare Schwarz-Weiß-Fotos, 24,95 EuroMit dem Jugendprotest entstand in Westdeutschland in den “magischen Jahren” von 1967 bis 1973 eine neue Underground-Musik, die eine radikale Abkehr von der biederen Nachkriegsunterhaltung markierte.
Ob in Rock, Jazz, Folk oder avantgardistischer Popelektronik – überall bastelten visionäre Musiker an neuartigen Klängen, die die Impulse der anglo-amerikanischen Szene mit europäischen Einflüßen zu eigenständigen Stilformen verbanden.
Rockgruppen wie Can, Amon Düül 2, Guru Guru, Embryo und Faust, Elektroniker wie Kraftwerk, Cluster, Tangerine Dream, Klaus Schulze und Neu sowie Jazzrebellen wie Peter Brötzmann und Alexander von Schlippenbach gaben Anstöße, die bis heute weltweiten Widerhall finden. Darüber hinaus leisteten Pioniere wie Udo Lindenberg, Ton Steine Scherben oder Ihre Kinder sowie politische Liedermacher à la Franz Josef Degenhardt und radikale Straßensänger wie Klaus der Geiger Geburtshilfe bei der Entstehung einer deutschsprachigen Popmusik.
Ihre Sounds hallten im subkulturellen “Echoraum” aus Bandkommunen, Drogen, den ersten internationalen Rockfestivals sowie lokalen Konzertinitiativen und Jugendclubs wider – selbst in der tiefsten Provinz – und befeuerten soden gesellschaftlichen Umbruch.