„Herzlichen Glückwunsch! Lieber Coco, im Umkreis von 1000 Kilometern gibt’s mit Sicherheit KEINEN, der mit 90 Jahren eine derart spannende und aufregende Biografie hat wie Du!…‚VIRTUOS‘-Magazin
Mit Coco Schumann verbindet uns eine lange Geschichte, die bereits vor 17 Jahren, als wir gemeinsam mit Kalle Laar die zweite „La Paloma“-CD veröffentlichten, begann. Über ein Portrait in der Süddeutschen Zeitung, das unter anderem auch davon erzählte, wie Coco Schumann im KZ Theresienstadt mit den Ghetto Swingers das Lied „La Paloma“ spielen musste, wurden wir auf Coco aufmerksam. Wir waren fassungslos und erschüttert und das Einzige, was wir uns vorstellen konnten war, von diesem Wahnsinn im Booklet der nächsten „La Paloma“-CD zu erzählen. Auf Kalle Laars vorsichtige Anfrage kam von Coco Schumann die Gegenfrage, warum er den Song denn nicht spielen könne für unsere CD, schließlich könne das Lied ja nichts für den Missbrauch durch die Nazis. Deshalb ist „La Paloma“ gespielt vom Coco Schumann Quartett auf der zweiten CD dieser Reihe zu hören.
Da könnte die Geschichte jetzt enden, tut sie aber nicht. Denn als Kalle Laar die fertige „La Paloma“-CD bei Coco in Berlin vorbeibrachte, führte ihn dieser in seinen Keller – eine musikalische Schatztruhe. So viele alte Platten, so viele Schellacks, so viele uralte Bänder, Mitschnitte aus Berliner Clubs und von Konzerten in Australien oder Coco mit Band auf diversen Luxuslinern, ein riesiges Archiv mit Coco Schumanns Musik. Und unglaublicherweise zum größten Teil unveröffentlicht. Wie es dann weiterging, erzählen die drei bei uns erschienenen Coco Schumann-CDs: „Coco Double“ – 1997. Coco Now! – 1999 und Rex Casino – 2008.
Das Wichtigste an dieser Geschichte ist allerdings, dass uns seit dieser Zeit eine große Freundschaft mit Coco Schumann verbindet, einem der liebenswertesten Menschen, den man sich vorstellen kann, trotz all den schweren Zeiten die er erleben musste.