„Auf sechs prallvollen CD´s präsentiert Trikont populäre Musik der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts als kulturelles Kraftwerk voller Widersprüche. Angefangen hat die ganze Geschichte vielleicht 1933, als die Nazis die Verbindung der deutschen Kultur zur Moderne im Zeichen der ‚Entarteten Kunst‘ kappten. Zumindest spielte die von Werner Pieper herausgegebene Reihe mit dem Gedanken, dass fiktive Großeltern , wären sie denn beim Hören dieser Musik erwischt worden, vielleicht mit KZ bestraft worden wären. Gleichzeitig berichtet das von Pieper zusammengetragene Material den Nachgeborenen auf einer Parallelschiene vom subversiven Potential populärer Musik. Beide Konzepte haben nicht notwendig etwas miteinander zu tun und sind vielleicht auch lediglich Rationalisierungen seiner Entdeckerfreude in den Archiven des Populären. 155 Songs aus den Jahren zwischen 1913 und 1947 sind hier versammelt, und derjenige, dem beim Durchhören des Materials keine wohligen Schauer über den Rücken laufen, muss schon über ein sehr gutes Archiv verfügen….“ Spex
„Wer sich einmal die durchaus vergnügliche Mühe macht, alle sechs CD`s durchzuhören und die Booklets aufmerksam zu studieren, der kann annähernd erahnen, wie viel Arbeit der Journalist und Musiksammler Pieper in dieses Projekt gesteckt hat – unfassbar, was der Mann alles ausgegraben hat. Unterhaltungsmusik samt ausführlicher Linernotes – selten war Geschichte lernen so komfortabel und amüsant…. Eine schier unendliche Fundgrube für Musikliebhaber also. Wer die Wurzeln der Pop- und Rockmusik kennenlernen und verstehen will, der muss sich mit den Scheiben einfach beschäftigen. Der Rock`n Roll-Minister befiehlt: Nachsitzen und Geschichte pauken!“ – Neue Württembergische Zeitung
„…Was uns im wiedervereinten Deutschland die Anfänge der US-Pop-Musik angehen? Mehr als auf den ersten Blick erscheint. Und das nicht nur, weil wir mittlerweile selbst in einer amerikanisierten Massenkultur leben. Wie Werner Pieper darlegt, reichen ausgerechnet die Wurzeln der 68er Generation und deren geistiger Nachfahren in die amerikanische Volks-Kultur zurück. Sie bedienen sich, wie kaum jemand vor ihnen, im traditionell obrigkeitshörigen Deutschland der Errungenschaften amerikanischer Bürgerrechtsbewegungen: Politik von unten, Meinungsfreiheit und die Ausbildung einer Protest-Kultur, die ihre eigenen Lieder singt. Pieper: ‚Ein Protest gegen Eltern ohne Rock`n Roll? Nicht auszudenken.“ Und auch der deutsch Protest-Song heißt Song, weil er sich direkt auf US-Vorbilder bezieht. Fast scheint es, als hätte die Neue Welt der Alten etwas zurückgegeben, was die Auswanderer einst in Form von Kirchen- und Lumpenliedern mitgenommen hatten….‘ – Schwarzwälder Bote