Die Liebe, der Tod, der Rausch – das Münchner Label Trikont widmet sich gerne den elementaren Facetten des Lebens. „Freiheit“ ist nun der vierte Teil aus der Reihe Stimmen Bayerns, eine Doppel-CD, auf der der Freiheitsdrang der Bayern kaleidoskopisch gezeigt wird – in Kurzgeschichten, Sketchen, Gedichten, Soundcollagen, Radiofeatures, Filmschnipseln und Songs. Freilich trifft man dabei auf den „Stolz von der Au“ und den Räuber Kneissl, aber beim Bayern regt sich auch gerne mal politischer Widerstand – dann, wenn der Bierpreis steigt, aber auch bei brisanteren Themen.
Als Wiederaufbereitungsanlagen für Brennstäbe aus Kernreaktoren gebaut werden sollten oder das Gedankengut zu verbraunen drohte, dann waren es die „anderen Bayern“, die ihre Stimme erhoben: Herbert Achternbusch, Oskar Maria Graf, Gustl Bayerhammer und Werner Fritsch. Sie alle begegnen einem auf „Freiheit“ im Wechsel mit bayerischen Musikern, die dem Freiheitsdrang der Bayern entsprechende Hymnen widmen. Und so preisen und stilisieren die bayerischen Vorzeige-Rebellen von Georg Ringsgwandl bis hin zu Hans Söllner den bayerischen Quertreiber, aber auch viele junge Bands und Musiker scheinen diese elementare Facette der bayerischen Mentalität verinnerlicht zu haben: G. Rag & Die Landlergschwister würdigen den „Rambling Man“, AK Constanze interpretieren den „Stolz von der Au“ aus weiblicher Sicht und Veronika Bittenbinder beleuchtet das Thema Freiheit beeindruckend feinsinnig aus ganz unterschiedlichen Perspektiven und Lebensumständen heraus.
Chapeau – eine satte, facettenreiche, nachdenkliche, aber auch launige Enzyklopädie! Bayern 2 KulturWelt