150 Highlights aus dem unüberschaubaren Fundus von amerikanischem Jazz, Blues, Folk und Popular Music der 30er und 40er Jahre ausgewählt, nach Themen neu zusammengestellt. Diese Musik, die bei uns damals verboten war und als „entartet“ galt, war in Amerika der erste große Anfang einer neuen Kultur: der Popmusik, die national Wellen schlug, verbreitet durchs Radio und die neue Schallplattenindustrie.
Die erste Formierungsphase moderner musikalischer Massenkultur speiste sich aus einem ungeheuren Reservoir an Livemusik und begnadeten Musikern, deren Intensität und Vielfalt ohne Beispiel ist. Und die angefeuert und „ausgebildet“ wurden in den Clubs der Städte, von einem begeisterten und kompetenten Publikum, das sich so praktisch seine Musik aktiv selbst gestaltete.
Verschüttete Wurzeln, unbekannte Preziosen, bisher ungehörte Klangschätze werden hier, zum größten Teil erstmals in Deutschland zu Gehör gebracht.
Musik, hauptsächlich aus der Zeit zwischen Weltwirtschaftskrise und Weltkrieg II, als die meisten Amerikaner zwischen Depression und Hoffnungen hin- und hergerissen waren. Und für sich selbst auch die Frage beantworten mussten, warum in einem Krieg sterben, weit weg, jenseits des Atlantik, der sie eigentlich nichts angehen musste. Songs also, in denen sich immer auch die Lebensstile und Wünsche spiegeln, als wichtiges Fundament im Kampf von Freiheit vs. Diktatur.
„Auf sechs prallvollen CD´s präsentiert Trikont populäre Musik der ersten Hälfte des 20ten Jahrhunderts als kulturelles Kraftwerk voller Widersprüche. Angefangen hat die ganze Geschichte vielleicht 1933, als die Nazis die Verbindung der deutschen Kultur zur Moderne im Zeichen der ‚Entarteten Kunst‘ kappten. Zumindest spielte die von Werner Pieper herausgegebene Reihe mit dem Gedanken, dass fiktive Großeltern , wären sie denn beim Hören dieser Musik erwischt worden, vielleicht mit KZ bestraft worden wären. Gleichzeitig berichtet das von Pieper zusammengetragene Material den Nachgeborenen auf einer Parallelschiene vom subversiven Potential populärer Musik. Beide Konzepte haben nicht notwendig etwas miteinander zu tun und sind vielleicht auch lediglich Rationalisierungen seiner Entdeckerfreude in den Archiven des Populären. 155 Songs aus den Jahren zwischen 1913 und 1947 sind hier versammelt, und derjenige, dem beim Durchhören des Materials keine wohligen Schauer über den Rücken laufen, muss schon über ein sehr gutes Archiv verfügen….“ – Spex