„Die Qualität, 45 Jahre alt zu sein, hat bisher noch niemand in den HipHop eingebracht. Henrik von Holtum, heute 37, ist dafür ein aussichtsreicher Kandidat.
Ihr neues und auch die ersten beiden Kinderzimmer-Alben erscheinen jetzt beim Münchner Label Trikont. Wie kam es zur Zusammenarbeit?
Wir haben nach unserer Auflösung überlegt, was wir mit dem Backkatalog machen sollen. Weil damals alle an die Zukunft der CD geglaubt haben, besitzen wir die Vinylrechte an all unseren Alben. Bis heute kommen Anfragen – mit Trikont gibt es ein Label, bei dem wir uns mit diesem historischen Paket gut aufgehoben fühlen.
Das HipHop-Duo Kinderzimmer Productions als historische Randerscheinung neben Bayern-Barden wie Hans Söllner?
Zugegeben, mit 20 wären wir nicht dort gelandet. Damals war man total erpicht darauf, in welcher Garage man parkt. Aber die Erfahrung, die wir im Musikgeschäft gemacht haben, ist, dass es diese angebliche Reinheit der Dinge nicht gibt. Man findet sich auf Festivals im Backstagebereich neben einer Darkwave Band. Soll man jetzt nicht mit denen reden? Das Bedürfnis, die Sachen sauber zu halten, ist absurd. So funktioniert Musikmachen nicht mehr. Beim herrschenden Mangel an Infrastruktur und Aufmerksamkeit müssen alle, die von ihrer Musik leben, zusammenhalten.“ TAZ