PRESSESTIMMEN:
Ende der Neunziger Jahre tauchte die „ Express Brass Band “ auf Münchens Straßen auf. Gelernte Muster des althergebrachten Musikhörens und der Frontalbeschallung in verrauchten Kellerclubs ignorierend, bespielt die Formation seither alle möglichen und vor allem unmöglich scheinenden Locations.
Marschierend auf der Straße, beschwingt beim Frühschoppen oder beinahe orchestral auf großen Festivalbühnen.
Funky Blasorchester
Die Welt ist groovy
Kosmopolitisch statt krachledern: die freigeistige Münchner Express Brass Band und ihr zwischen allen Stilen angesiedeltes Album „We Have Come“….
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„Der Straßenfunk der Turbobläser“ – HIER KOMMEN SIE ZUM ARTIKEL
Süddeutsche Zeitung – 19.6.2013
Abendzeitung München – 19.6.2013
Seit über 15 Jahren hat sich die Express Brass Band, eine der letzten großen Vertreter der heute fast vergessenen Kunst der großen Brass Bands mit einem größeren Augenmerk auf Drive, Folklore und Weltmusik denn auf Jazz, einen Namen als echte Brass Band-Bank mit zielsicherem eigenen Musikkonzept mit hohem Wiedererkennungswert erspielt.
Das lose Münchener Kollektiv Express Brass Band verbindet seit 15 Jahren Menschen und Musikstile. Ob bei Beerdigung und Hochzeit, in Kellerclub, Parkanlage oder beim Straßenmusik-Festival: Als Blechbläser-Kollektiv hinterlässt man bleibenden Eindruck. Die Express Brass Band hat sich von Nordengland bis Moskau, von München bis Südfrankreich Fans und Freunde erspielt. 2004 gab es auf der bei Trikont veröffentlichten Blumenbar Produktion Oriental Journey erstmals Aufnahmen der Münchner zu hören, seit dem steht eine CD-Produktion im Raum. Nicht zuletzt angesichts wechselnde Formationen und verschiedener Spielarten konnte aber jahrelang kein zufriedenstellender Weg gefunden werden, dem Musikkosmos der spielwütigen Kombo gerecht zu werden. Das nun erscheinende We have come ist gewissenermaßen ein Kompromiss. Weder gängiges Studioalbum noch reiner Livemittschnitt – es handelt sich vielmehr um ein Patchwork aus Studio-, Live und Proberaumaufnahmen, garniert mit einigen Intermezzi wie einer Telefonaufnahme eines Waldron-Stückes von Marja Burchard am Telefon. Bei Marja Burchard handelt es sich um die Tochter von Embryo-Kopf Christian Burchard, welcher diverse Aufnahmen mit dem von Ende der 60er bis 1990 in München lebenden Jazzer Mal Waldron (begleitete u.a. Eric Dolphie und Billie Holliday) machte. Burchard brachte bei der Express Brass Band auch Einflüsse aus dem Maghreb und Afghanistan mit in das Soundgebräu, in dem unter anderem auch der freie experimentelle Jazzgeist eines John Coltrane oder Albert Ayler seine Spuren hinterlassen haben. Auf we have come stehen Eigenkompositionen neben Traditionals und Coverversionen von Moondog und Jimi Hendrix. Die CD ist, auch aufgrund der im Hause Trikont üblichen, erhellenden und erheiternden Liner-Notes, ein guter Einstieg in das Universum der Express Brass Band. Als klassisches Album funktioniert ein solches, wenn auch mit aller Liebe, zusammengeflicktes Werk natürlich nur bedingt. Die Power einer solchen Truppe lebt vom Moment und der Begegnung von Menschen und wäre wahrscheinlich auch mit einem professionellen Studioalbum nur bedingt einzufangen. Es ist klar: man muss diesen Männern und Frauen leibhaftig begegnen – nach Möglichkeit nicht erst auf der eigenen Beerdigung.
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