* Quantic Presenta * Systema Solar * Choc Quip Town * Grupo Bahia * Alfonso Córdoba * Tumbacatre * Calambuco * La 33 * La Makina del Karibe * Colombiafrica * Grupo Gualajo * Paito y los Gaiteros de Punta Brava * Cynthia Montaño * Roots Radical * La Revuelta *
EINE ORIGINAL TRIKONT PRODUKTION
Herausgeber: Steen Thorsson (aka DJ Tio Chango)
AFRITANGA – The Sound of Afrocolombia ist eine musikalische Reise durch Kolumbien und vereint sowohl alte Stücke der Maestros der pazifischen und karibischen Küste, als auch den urbanen Sound einer neuer Generation. AFRITANGA – ein Wortspiel aus dem Wort Afrika und der populären Grillplatte „Fritanga“ – hauptsächlich bestehend aus frittiertem Fleisch. AFRITANGA ist kein Gericht, keine kolumbianische Spezialität, sondern eine bewusste Wortschöpfung und Anspielung auf die Rolle der afrokolumbianischen bzw. afrikanischen Roots in der Musik und Kultur Kolumbiens. Nicht europäischer Rock oder US-amerikanischer HipHop dienen jungen Musikern als Vorbild, sondern das Experimentieren mit den eigenen musikalischen Roots. Dabei geht es um die Beschreibung einer jungen, neuen Entwicklung die über binäres Denken wie schwarz/weiß, Mann/Frau und Klassenzugehörigkeit hinaus geht. Dieser Prozess ist noch immer marginal und verändert keineswegs den rassistischen Alltag und die enormen sozialen Unterschiede in Kolumbien. Doch gerade auf der Bühne und der Straße gibt es subversive Bewegungen, durch die die Grenzen im Alltag und in den Köpfen gebrochen werden. Das geschieht keineswegs durch plumpe politische Texte oder vereinfachte Botschaften, sondern als Akt der Performance mit Witz, Ironie und intelligenten Texten.
Dies ist definitiv kein „easy listening“ Mix aus schöner Weltmusik. Hier treffen urbane Champeta-Grooves von der Makina del Karibe, die mit schrillen Elektrogitarren und schnellem Up-Beat sehr an Soukous oder Rumba Congolaise erinnern, auf den psychodelischen Downtempo der Marimba aus der westlichen Pazifikregion, mit seinem schlurfenden, eindringlichen Sound. Doch auch mit diesem „Pacific Soul“ wird schon längst experimentiert – urbane Künstler wie Cynthia Montaño oder Choc Quip Town, die auch hierzulande für Begeisterung sorgen, verquirlen das „Piano de la selva“ (Paino aus dem Dschungel) mit Hip Hop und sanft gerappten Lyrics aus der Kaffeeregion Chocó. Auch die Cumbia – der kolumbianische Off-Beat-Groove, der sich seit den 60er Jahren in ganz Lateinamerika ausgebreitet hat, fehlt auf der Scheibe nicht. Paíto, der Maestro der Gaita, einer der Basisinstrumente der „original style“ Cumbia – steht hier für die Roots der Cumbia. Das Pendant zu den Laboranten mit dem Pacific-Sound ist für die Cumbia die neue Band Systema Solar. Typisch für die siebenköpfige Band sind nicht alte Trommeln, sondern Soundkarte, Synthesizer.
Die Aneignung der eigenen Musik und Kultur und deren experimentelle Erweiterung ist eine Form von kulturellem Widerstand und ein Statement:
„Wir sind da – wir denken – wir bleiben.“
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