„Im Grunde ist dieser Kasperl unheimlich. Er lebt die Verweigerung nicht nur – er ist sie. Er verweigert sich den Großen, er verweigert sich der Geschichte, er verweigert sich dem Sinn. Dumm ist er keineswegs, aber was er aufschnappt, an Signalen von draußen und oben, an dummen Weisheiten und weisen Dummheiten, an moralischen Befehlen und kategorischen Imperativen jeder Art, das dreht er durch den Wolf seines Entertainer-Talents und verwandelt alles in das, was die Masse als einziges liebt und annimmt: in Spektakel. Was wird aus der Geschichte im Medium der Kasperliade? Kampf gegen Schandi, Tod und Teufel – begleitet vom schadenfrohen Gelächter der Kinder. Und so ist Kasperl Larifari eine eminent baierische Figur.“ Jörg Hube
Als Herzkasperl verkörperte Jörg Hube ab 1975 das Anarchische, das Widerständige, die dickköpfige Selbstbehauptung, die Wut auf die Großkopferten, die die kleinen Leute zur Schnecke machen, das beharrliche Bohren nach dem Bösen und den unnachgiebigen Blick in den menschlichen Abgrund wie keiner vor und sehr wahrscheinlich auch keiner nach ihm. Er hatte diesen Abgrund durchaus auch in sich selbst wahrgenommen und keine Scheu, sein Publikum daran teilhaben zu lassen.
Hube lag der Zustand unseres Planeten und dessen Bewohner am Herzen. Ihm ging es um „den Mut zu denken und das, was man denkt, zu versinnbildlichen“. Er wollte aufklären, seinem Publikum die Augen öffnen für den alltäglichen Wahnsinn.
Man muss lange suchen, um jemanden zu finden, der so vielseitig war wie er: Jörg Hube, Schauspieler, Regisseur und Kabarettist starb im Juni 2009 mit 65 Jahren.
Er spielte zunächst am Theater, ab Anfang der 1970er Jahre arbeitete Hube auch für das Fernsehen. Er war im Tatort und beim Polizeiruf 110 zu sehen. In der legendären Fernsehserie „Die Löwengrube“ spielte er die Hauptrolle und war in den BR-Erfolgsserien „Cafe Meineid“, „Monaco Franze“ und „Der Schwammerlkönig“ dabei.
„..Das was er dem Publikum mitgeteilt hat, das bleibt als Forderung, und das, was er im Publikum verursacht hat, bleibt als Erfolg für einen ganz großen Kabarettisten, und das wird unvergesslich sein.“ Dieter Hildebrandt
„..Für mich ist der Jörg nie bloß Schauspieler oder bloß Kabarettist gewesen. Beides hat er eigentlich gesprengt. Mit der unglaublichen Präzision des Ausdruckes, auch mit der anarchischen Wut, die er im Bauch gehabt hat, und trotzdem auch ein hochgebildeter Mensch, ein feiner Mensch. Ich empfinde den Tod von Jörg Hube als einen furchtbaren Verlust.“ Michael Well, Biermösel Blosn
„Man muss lange suchen, um jemanden zu finden, der so vielseitig ist wie er: Jörg Hube, Schauspieler, Regisseur und Kabarettist ist tot. Er wurde 65 Jahre alt“ Süddeutsche Zeitung.