Mit den Screwball-Komödien begann in den Dreißiger Jahren im Kino ein neues Zeitalter. Starke Frauen waren nicht nur sexy und schön, sondern zugleich schlagfertig, erfolgreich und voller Humor. In Ihren Songs erschreckten und verführten diese mutigen Ladies die Männer mit ihrem neuen Selbstbewusstsein. Was im normalen Leben undenkbar war, die Stars durften es leben. Eine Generation von Sängerinnen und Schauspielerinnen vereinten Glamour und Emanzipation.
Head over Heels – das steht im Englischen für den übermütigen, rational nicht erklärbaren Vorgang, wenn sich zwei Menschen Hals über Kopf verlieben. So gut wie jede Screwball-Komödie spielt mit diesem Motiv. Intelligent und komisch waren diese Filme, vor allem die Dialoge der frühen Tonfilm-Komödien Hollywoods. Denn sie entwickelten dafür eine Sprache, die Tabus und Verbote umging, metaphernreich die nackten Tatsachen verbalisierte. Diese Kunst der Anspielung und Umschreibung war oft genauso erotisch wie das, was man nicht zeigen durfte: Sex. Ein paar gezielte Gesten, eine atemberaubendes Kleid, feine erotische Andeutungen und schnelle Wortspiele ersetzten Explizites. Denn das galt es so zu verpacken, dass Zensoren keinen Zugriff darauf hatten – eine Kunst, die schon der Blues und die schwarze Musik beherrschten.
Die Musik rund um die Screwball Comedies
Dafür standen vor allem die Stars, die als Interpretinnen dieser Musik Leben einhauchten. Sie sangen respektlos über die Männer, selbstironisch über die eigenen Schwächen, lachend über die Missverständnisse zwischen den Geschlechtern. Humor und weibliche Stärke blitzte in den Musikkomödien und Shows auf. Swing und Jazz prägten musikalisch die Songtitel. Und tolle Frauen legten sich ins Zeug, um zu zeigen, was sie konnten: Singen, tanzen, spielen, dramatisch oder urkomisch. Sie waren frech und romantisch, glamourös und sexy. So präsentierten sich Diven wie Mae West, Marilyn Monroe, Josephine Baker oder Eartha Kitt. So tanzten Ginger Rogers oder Rita Hayworth. So prägte die erotische Blondine, angefangen bei Jean Harlow bis Mamie van Doren zahlreiche Männerträume.
Im Idealfall war aber das Doppelpack aus Musik und Film besonders Karriere fördernd. Die Ära der Screwball-Komödien markierte eine Epoche, in der das Kino und der noch junge Tonfilm plötzlich auch den Musikgeschmack prägte und Hits schuf. Genauso wie er Modestile generierte und selbstbewusste, emanzipierte Frauen zeigte. Natürlich gab es daneben auch großartige Musikerinnen, die nicht zum Film gingen. Das galt vor allem für die Blues- und Jazz-Sängerinnen, die aufgrund ihrer Herkunft und Hautfarbe nicht selten mit anderen Barrieren und Problemen zu kämpfen hatten als die jungen Frauen, die sich anschickten, Hollywood zu erobern. Trotzdem zeugen auch ihre Lieder von Selbstbewusstsein und dem Willen, ganz nach oben zu kommen. Die Frauen zeigten sich von ihrer stärksten Seite, agierten auf High Heels, immer sexy und beneidenswert schön. Und wenn sie dann noch Kopf und Stimme hatten …
- 1. Pearl Bailey You Can Be Replaced 02:31
- 2. Ginger Rogers I'll Be Hard To Handle 01:41
- 3. The Boswell Sisters Everybody Loves My Baby 02:18
- 4. Doris Day Keep Cool, Fool 02:53
- 5. Marilyn Monroe You'd Be Surprised 03:03
- 6. The Andrews Sisters Don't Fence Me In 01:35
- 7. Betty Hutton Murder, He Says 02:20
- 8. Sophie Tucker What'll You Do? 02:45
- 9. Mae West A Guy What Takes His Time 02:56
- 10. Kay Starr Come On-a My House 02:37
- 11. Billie Holiday T'ain't Nobody's Bizness If I Do 03:20
- 12. Peggy Lee I Don't Know Enought About You 03:20
- 13. Josephine Baker C'est Lui 03:03
- 14. Peggy King Make Yourself Comfortable 03:06
- 15. Rita Hayworth Put the Blame On Mame 02:02
- 16. Shirley Bassey Burn My Candle 03:26
- 17. Mamie Van Doren Separate the Men From the Boys 02:35
- 18. Marlene Dietrich; Rosemary Clooney Too Old To Cut the Mustard 02:46
- 19. Eartha Kitt The Heel 02:46
- 20. Mitzi Gaynor The Thrill Is Gone 01:37
- 21. Carmen Miranda; The Andrews Sisters Cuanto Le Gusta 03:02
- 22. Marlene Dietrich Hot Voodoo 03:25
- 23. Jean Harlow Reckless 01:50
- 24. Julie London Cry Me a River 02:56