Walter Mossmann ‎– Flugblattlieder

Moßmann ist so bekannt geworden, ob­wohl er sich mit einzigartiger Konse­quenz dem Kulturbetrieb verweigert, irgendeine Pose nicht aufkommen läßt: durch ein Votum von unten also. An ihm besticht vor allem die Genauigkeit und Ausdrucksfähigkeit mit denen er im so­genannten öffentlichen Leben die per­sönliche Betroffenheit offenlegt und im Privaten seinen allgemeinen Charakter. Seine Stimme, seine musikalischen Ener­gien transportieren nicht irgendwelche Themen in den Texten. Zwischen ihnen entsteht vielmehr ein Spannungsverhält­nis, das Kopf und Bauch und Seele in Be­wegung bringt. Die Palette dieser Poesie des Widerstands wird immer reichhaltiger: Witz und Ironie, grimmiger Humor wech­seln mit Wut und Trauer; ein lustiger Kehraus bringt uns auf der Sonnenseite in Stimmung, um in die Schattenseite energischer hineinlangen zu können. Gerne erwählt Walter Moßmann in seinen Liedern Geschichten, in denen man „Rei­sen“ mit Menschen unternimmt, deren Bedeutung die Geschichte sonst kaum kennt. In seinen Liedern zerstreut sich nicht der Kopf und nicht das Gefühl, sie laden sich auf als Quellen der Kraft.